In der Walter-Baade-Sternwarte des Schulzentrums Lohfeld wurde deutlich, welchen Beitrag die Förderung der LIFT-Stiftung für den naturwissenschaftlichen Unterricht leistet. Der Beirat informierte sich jetzt darüber, wie das finanzierte H-Alpha-Sonnenteleskop und das digitale Spektrometer am Rudolph-Brandes-Gymnasium genutzt werden. Die Lehrerinnen Kathrin Erdsiek und Christina Schneider stellten ihre Arbeit mit den Geräten vor.
Die beiden Lehrkräfte zeigten, wie sich mit dem H-Alpha-Teleskop bestimmte Vorgänge auf der Sonne sichtbar machen lassen, die man mit einem normalen Teleskop gar nicht oder nur sehr eingeschränkt erkennt. Das Teleskop filtert ein ganz bestimmtes „Sonnenlicht“ heraus – die sogenannte Wasserstofflinie. Dadurch kann man Strukturen beobachten wie Sonnenflecken und -ausbrüche, aber auch magnetische Aktivität, die sonst im hellen Sonnenlicht untergehen würden. Für Schüler*innen bedeutet das: Die Sonne wird als aktiver Himmelskörper begreifbar.
Ergänzend kommt das digitale Spektrometer zum Einsatz. Dieses Gerät zerlegt Licht in seine Farbanteile – ähnlich wie ein Regenbogen, nur präziser. Dabei entstehen sogenannte Emissionen (Leuchtlinien) und Absorptionen (Dunkellinien). Anhand dieser Linien kann man erkennen, welche Stoffe in einer Lichtquelle vorkommen und wie heiß sie ist. So lassen sich Rückschlüsse auf die Zusammensetzung von Sternen ziehen, ohne ihnen nahekommen zu müssen. Für den Unterricht ist das ein großer Gewinn: komplexe Themen werden anschaulich und nachvollziehbar. Insgesamt erweitert die neue Ausstattung den naturwissenschaftlichen Unterricht erheblich.
„Man merkt, wie gut dieses Angebot bei jungen Menschen ankommt. Das Staunen, die Fragen, die Freude am Entdecken – das kann kein Lehrbuch leisten. Die Schule nutzt die Förderung sehr sinnvoll“, sagte Svenja Jochens, Vorsitzende des Beirats der LIFT-Stiftung. Erdsiek und Schneider berichteten, wie sie die Astronomie-AG begleiten, Beobachtungsabende vorbereiten und Programme für jüngere Jahrgänge sowie Kita-Gruppen entwickeln. Die Resonanz sei groß, besonders auch unter Mädchen, die derzeit zahlreich in der AG vertreten sind.
Dr. A. Heinrike Heil, Geschäftsführerin der Stiftung Standortsicherung und Mitglied des Beirats, hob die Bedeutung des Projekts hervor: „Wenn Schülerinnen und Schüler Dinge selbst untersuchen können, entsteht ein anderer Zugang zu naturwissenschaftlichen Fragestellungen. Diese Ausstattung macht komplexe Inhalte praktisch erfahrbar – und genau das möchten wir unterstützen.“
Mit ihrer Arbeit setzt die LIFT-Stiftung in Lippe klare Schwerpunkte: berufliche Bildung stärken, den Übergang von der Schule in den Beruf fördern und innovative Projekte der Aus- und Weiterbildung unterstützen.