Eine Auszeit für Senioren

Datum: 29. April 2021



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Auf Einladung der Finke-Stiftung haben Marianne Vier, Leiterin der Akademie Erzählkultur und Elke Dießner von der Erderaner Erzähldeele die Kalletaler Senioreneinrichtungen besucht. Mit einer Märchenstunde haben sie die Bewohner verzaubert und in vergangene Zeiten zurückversetzt. Die Auftritte fanden unter Einhaltung der Hygienevorschriften statt und ermöglichten den Senioren eine gedankliche Auszeit in fremde Welten – fern von Corona.

Viers letzter Besuch führte sie in das Wohn- und Pflegeheim Eichenhof. Dort erzählte sie in einer Geschichte, warum die Linde herzförmige Blätter trägt und brachte die Senioren mit einer plattdeutschen Erzählung dazu, sich über Begriffe aus dem lippischen Platt auszutauschen. „Es ist immer wieder eine Herzensangelegenheit, wenn Zuhörerinnen und Zuhörer zu Gesprächen angeregt werden und sich eine unbeschwerte Atmosphäre entwickelt, die auch nach dem Auftritt noch zu spüren ist“, berichtet Vier. Auch Bewohner, die z. B. durch einen Schlaganfall einen Sprachverlust aufweisen, haben sich aufmerksam und aktiv beteiligt.

Elfriede Finke (†2011) gründete die Finke-Stiftung mit dem übergeordneten Ziel, die Zufriedenheit im Alter zu verbessern. „So war es uns ein wichtiges Anliegen, den Seniorinnen und Senioren eine fröhliche Abwechslung in den Alltag zu bringen“, informiert Mario Hecker, Vorstandsvorsitzender der Finke-Stiftung. „Auftritte der Akademie Erzählkultur mit Geschichten, die in andere Welten eintauchen, waren dafür genau das richtige Angebot“, ergänzt Dr. Heil, Geschäftsführerin der Stiftung Standortsicherung, die die Finke-Stiftung treuhänderisch verwaltet. Schließlich sollen durch die Methode des Erzählens Phantasie und Kreativität gestärkt und die Zuhörer auf eine märchenhafte Reise in die Welt des Glücks genommen werden. „Seit 2016 ist das Erzählen von Märchen aus aller Welt sogar immaterielles Weltkulturerbe“, berichtet Vier.

Das Hauptaugenmerk der Akademie Erzählkultur liegt auf der Ausbildung von Erzählern für die unterschiedlichsten Bereiche, z. B. frühkindliche Sprachbildung, Persönlichkeitsentwicklung oder auch Hospiz- und Trauerarbeit. „Dadurch genieße ich es umso mehr, wenn ich in Aktion sein darf, um eine Märchenstunde zu geben und zu zeigen wie wichtig das Erzählen ist“, schließt Vier.

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