Unsere Gesellschaft ist von Technik und Forschung geprägt. Um sich im globalen Wettbewerb erfolgreich zu behaupten, braucht es qualifizierte Fachkräfte. Das Engelbert-Kaempfer-Gymnasium Lemgo (EKG) hat mit Hilfe von regionalen Förderern eine Roboter-AG eingerichtet. Auf diese Weise will sie ihre Schülerinnen und Schüler bereits frühzeitig für die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) begeistern. Die Roboter-AG vermittelt zukünftig 16 Schülerinnen und Schülern der Mittel- und Oberstufe praxis- und alltagsnah technisches Wissen.
„Ziel unserer Arbeit ist, die Jugendlichen für technische Fragen zu sensibilisieren und technische Lösungen zu Alltagsproblemen zu entwickeln.“, erläutert Projektkoordinator Dr. Daniel Muschiol. Um auch das Thema Nachhaltigkeit dabei zu berücksichtigen, sei als erstes Projekt der Roboter-AG eine Sortieranlage für den Hausmüll angedacht. „Da jeder Kunststoff Licht auf unterschiedliche Weise reflektiert, kann der zu entwickelnde Sortierroboter mithilfe eines sogenannten Nahinfrarot-Scanners unterscheiden, ob ihm gerade eine PET-Flasche, ein Joghurtbecher aus Polystyrol oder ein Shampoobehälter aus Polyethylen entgegenkommt.“, informiert der Biologie- und Chemielehrer des EKG.
Das EKG Lemgo legt besonderen Wert auf die Förderung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Nachwuchses und ist zertifizierte MINT-EC-Schule. „Es gibt bei uns ein spezielles MINT-Profil, in dem in diesen Bereichen begabte Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 7 wöchentlich zwei Stunden Zusatzunterricht in MINT-Fächern belegen können.“, gibt Schulleiterin Bärbel Fischer Auskunft. U.a. für diesen Unterricht seien bereits im Jahr 2013 insgesamt 13 Roboter-Bausätze (Lego Mindstorm EV3) angeschafft worden, die seitdem fester Bestand und klarer Höhepunkt des Unterrichts seien.
„Aufgrund fehlender personeller Ressourcen und Bausätze, war es uns bisher jedoch leider nicht möglich, eine von den Schülerinnen und Schülern oft nachgefragte spezielle Roboter-AG einzurichten.“, so Dr. Muschiol. Dies habe sich jedoch mit Unterstützung eines Elternteils und regionaler Förderer geändert. „Thomas Kuhn, Vater zweier technikbegeisterter Kinder an unserer Schule, wird erfreulicherweise die Betreuung der Roboter-AG übernehmen.“, informiert Dr. Muschiol. Die laufenden Kosten in Höhe von 800 Euro jährlich kommen vom zdi-Zentrum Lippe.MINT und die acht Roboter-Bausätze werden von der LIFT-Stiftung – Stiftung für berufliche Bildung in Lippe, dem Förderverein des EKG e.V. sowie der Sparkasse Lemgo und der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold finanziert.
„Im Namen unserer technikbegeisterten Schülerinnen und Schüler, die ab jetzt auf ganz praktische Weise weiter an MINT-Themen herangeführt werden können, bedanken wir uns sehr herzlich für die Unterstützung.“, schließt Fischer.
Foto: Alexandra Schaller/LZ