Lotse hilft jugendlichen Flüchtlingen

Datum: 8. September 2015


Stiftung Standortsicherung Kreis Lippe

Die Stiftung Standortsicherung fördert Bildung, Wissenschaft und Kultur im Kreis Lippe.



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Pressemitteilung und Foto: Kreis Lippe

Über 40 Prozent der Flüchtlinge in Lippe sind jünger als 25 Jahre. Neben der akuten Versorgung mit Lebensmittel, einem Dach über den Kopf und Kleider zum Anziehen ist es von entscheidender Bedeutung, dass sie Deutsch lernen, einen Schulabschluss machen und dann einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz finden. Dabei hilft den Schülern der zwei Internationalen Klassen am Lüttfeld-Berufskollegs in Lemgo nun Hans-Friedrich Topp van Rijbroek – er ist der erste Integrationscoach in Lippe.

„Wir möchten in unserem Kreis eine Willkommenskultur schaffen. Eine Kultur, in der Neuankömmlinge nicht alleine gelassen werden, sondern wir ihnen helfend unter die Arme greifen. Nur so kann ihre Integration erfolgreich gelingen“, erklärt Landrat Friedel Heuwinkel. Ein Baustein sind die Integrationscoaches an den Berufskollegs des Kreises, die als Lotsen, die vielfältigen Angebote im Bereich Bildung und Arbeit kennen und weiterleiten.

Die Kammern und Interessenvertreter der verschiedenen Berufszweige, Arbeitsagentur, Jobcenter, duale Ausbildung, Studium, zweiter Bildungsweg, berufsvorbereitende Maßnahme, berufsbezogene Sprachkurse – vielen Jugendlichen, die hier aufgewachsen sind, und ihren Eltern fällt da die Orientierung schon schwer. Wie geht es erst denjenigen, die aus ihrer Heimat ein ganz anderes System gewöhnt sind? Und die zunächst auch noch Probleme mit der deutschen Sprache haben? Die Integrationscoaches werden ihre Schützlinge durch dieses ungewohnte Wirrwarr begleiten und dafür sorgen, dass sie nach der Schule eine passende Anschlussperspektive haben.

Erst im August hatte der Bildungsausschusses des Kreises der Schaffung zweier Vollzeitstellen für Integrationscoaches zugestimmt. Nun hat mit Heinz-Friedrich Topp van Rijbroek der erste bereits zum 1. September seine Arbeit aufgenommen.

Topp van Rijbroek ist Sozialpädagoge und Erziehungswissenschaftler und hat zwanzig Jahre am Lüttfeld-Berufskolleg als Lehrer gearbeitet. „Trotz meiner 67 Jahre fühle ich mich für ein Leben im Ruhestand noch zu jung und möchte meine Erfahrungen gerne nutzen, um die jugendlichen Flüchtlinge beim Aufbau einer persönlichen und beruflichen Perspektive zu unterstützen“, erklärt Topp van Rijbroek seine Motivation. „Er verfügt über eine große Lebenserfahrung und kennt unser Bildungssystem und die verschiedenen Akteure auf dem Arbeitsmarkt ganz genau“, fügt Markus Rempe hinzu, der als Leiter des Stabsbereichs Bildung des Kreises Lippe das Projekt betreut.

Topp van Rijbroek freut sich sehr auf seine neue Herausforderung: „In meiner langjährigen Lehrertätigkeit habe ich die Erfahrung gemacht, dass Menschen mit Migrationshintergrund über vielfältige Potenziale und Talente verfügen, die ohne Förderung gar nicht wahrgenommen werden oder brach liegen. Besonders die hohe Motivation der meisten Menschen mit Migrationshintergrund bestärkt mich in meinen Bemühungen.“ Als Coach mit einer halben Stelle wird er in der Woche täglichen Kontakt mit den Flüchtlingen haben und fester Ansprechpartner für sie sein. Der Kreis sucht nun noch weitere Integrationscoaches für die beiden Berufskollegs in Detmold und das Hanse-Berufskolleg in Lemgo. „Wir hoffen, dass diese Stellen möglichst bald besetzt werden und Coaches gefunden werden, die sich als Türöffner verstehen und lebenspraktische Wege zur Selbsthilfe anbieten“, bekräftigen Landrat Friedel Heuwinkel und Dr. Peter Pahmeyer (SPD), Vorsitzender des Bildungsausschusses.

08Das Projekt Integrationscoach läuft zunächst ein Jahr und wird in dieser Erprobungsphase durch die Stiftung Standortsicherung mit 20.000 Euro gefördert.

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