Seit September 2015 hören lippische Kinder in mittlerweile 49 Kitas der Region auf eine Elefantendame. Lilo Lausch vermittelt auf kindgerechte und unterhaltsame Weise Zuhörkompetenz. Die Handpuppe punktet dabei vor allem mit ihrem lustigen Aussehen und zieht die Kinder direkt in ihren Bann. Im Rahmen einer offiziellen Feierstunde im Kreishaus in Detmold haben jetzt 22 Kitas, die den dreiteiligen Kurs erfolgreich absolviert und das Programm in ihren Kita-Alltag integriert haben, ihre Zertifikate erhalten. Die 44 fertig geschulten pädagogischen Fachkräfte nahmen zudem ihre Teilnehmerbescheinigungen in Empfang.
Lilo Lausch ist gänzlich in Lippe angekommen. Das süße Maskottchen begeistert dabei sowohl Kinder als auch pädagogische Fachkräfte und Eltern. Spielerisch lösen die Kinder mit Lilo Lausch Geräuschrätsel, spielen mit Klängen und tauschen Worte aus. „Das geschieht auf Deutsch und in vielen anderen Sprachen. Unterschiedliche Muttersprachen sind eine Ressource und eine Chance für die Kinder. Aus diesem Grund gehört Mehrsprachigkeit bei dem Programm fest zum Konzept.“, bekräftigt Simone Groos, Programmleiterin der Stiftung Zuhören. Das Programm der Stiftung Zuhören sei auch bundesweit sehr erfolgreich. So machten inzwischen 255 Kitas mit. „Wir haben zudem bereits 700 pädagogische Fachkräfte geschult und erreichen mit Lilo Lausch mittlerweile 25.000 Kinder und ihre Familien.“, informiert Groos.
Die Stiftung Standortsicherung hatte das besondere Projekt zur Förderung der Zuhörkompetenz anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der treuhänderisch verwalteten Stiftung „Für Lippe“ in die Region geholt. „Uns hat das Gesamtkonzept direkt begeistert. Es ist uns wichtig, bereits die Kleinsten in ihrer sprachlichen Entwicklung zu fördern. Neben der Mehrsprachigkeit hat uns auch überzeugt, dass bei Lilo Lausch die Eltern einbezogen werden.“, erläutert Dr. A Heinrike Heil, Geschäftsführerin der Stiftung Standortsicherung, die die Projektidee damals mit nach Lippe gebracht hat. Im Kreis Lippe hat die Stiftung auch einen engagierten Kooperationspartner gefunden. „Für uns ist das Konzept eine ideale Ergänzung unserer Aktivitäten zur Sprachbildung und Sprachförderung in der Grundschule sowie zur MINT-Bildung in der Kita. Der Kreis Lippe geht gern innovative Wege im Bereich der Bildung. Umso mehr freuen wir uns, dass wir das Projekt gemeinsam mit den Stiftungen in so viele lippische Kitas tragen konnten.“ sagt Markus Rempe, Leiter des Fachdienst Bildung beim Kreis Lippe.
Neben der Fortbildung haben einige Kitas auch am Hörspielwettbewerb „Wenn Hören grün wird“ teilgenommen, der am Anfang des Jahres ausgeschrieben worden war. In diesem Rahmen beschäftigten sich die Kinder unter Anleitung der pädagogischen Fachkräfte mit den Klängen der Natur. Dabei sind sehr kreative Aufnahmen entstanden, die im Rahmen der Zertifizierungsfeier noch einmal einem größeren Publikum vorgespielt wurden. Sie fanden großen Anklang – genau wie der Erfahrungsbericht des Familienzentrums Jahnplatz in Lage. Alle Teilnehmenden zeigten sich einig darin, dass die Elefantendame „Lilo Lausch“ eine Bereicherung für ihre Einrichtung sei und sich vor allem auch sehr gut in den Kita-Alltag integrieren ließe.
Die Fortbildungen in Lippe werden über Stipendien der Stiftung Standortsicherung, der Stiftung „Für Lippe“ sowie der Meyer-Sickendiek-Stiftung finanziert. Vorerst 65 Stipendien haben die Stiftungen gemeinsam für das Projekt zur Verfügung gestellt, wobei zehn davon Kitas in Bad Salzuflen vorbehalten war. Drei dieser Stipendien sowie 13 weitere Stipendien in ganz Lippe sind aktuell noch offen. Ein Stipendium kostet 850 Euro. Der Eigenanteil der Kita liegt bei 150 Euro.
„Wir würden uns freuen, wenn noch mehr Kitas aus Lippe an diesem Programm teilnehmen. Sie können ihr Interesse gern per Mail oder Telefon bei uns bekunden. Der geplante Kurs 4 wird in 2018 starten.“, informiert Dr. Heil abschließend.