Hintergrund
Schwalenberg mit seiner lippischen Umgebung, dem Teutoburger Wald und dem Weserbergland ist eine besondere und reiche Literaturlandschaft mit einer einzigartigen Kulturlandschaft voller bedeutender geschichtlicher Spuren. In jeder Landschaft zeigen sich Spuren und Wunden der Geschichte: In der Schwalenberger Umgebung sind es Hinweise auf die Hexenverfolgung, die Schauplätze im Dreißigjährigen und Siebenjährigen Krieg, die Militärbasis im Kalten Krieg.
Hier haben Nora Bossong, Marion Poschmann und Levin Westermann im Sommer 2021 recherchiert: Sie hielten sich in Schwalenberg auf, durchstreiften allein und mit ortskundigen Experten und Expertinnen das umliegende Land, und legten dann neue Arbeiten vor, die ihre heutige Wahrnehmung der Landschaft zeigen.
Inhalt
Im Herbst kamen sie mit ihren neuen Texten zurück nach Schwalenberg und stellten sie in Lesungen vor. Nora Bossong schrieb ein Hörstück: In einem imaginären Gasthaus lauscht sie den Dorfgesprächen über den bevorstehenden Besuch eines Bundeskanzlers auf der NATO-Station auf dem Mörth. Levin Westermann legte ein Protokoll der Landschaft vor. Das konkrete Landschaftsinventar wurde ihm zum Ausgang pointierter essyistischer Betrachtungen. Marion Poschmann spannte Prosa und Poesie zusammen. Sie fragte, wie der Wald während und nach dem
Krieg den Menschen Holz und Nahrung gab und ob es bis heute Zeichen davon zu entdecken gibt.
So haben Nora Bossong, Marion Poschmann und Levin Westermann ihren je eigenen „Schauplatz Landschaft” ermittelt und mit anderen Zeiten und Räumen verbunden.
„Schauplatz Landschaft. Die Landschaft lesen“ hieß es am Wochenende vom 20. und 21. November 2021. Alte und neue Texte trafen aufeinander, gelesen von Corinna Harfouch, Barbara Nüsse, Stefan Wilkening und den renommierten Schriftsteller:innen Nora Bossong, Marion Poschmann sowie Levin Westermann.
Fazit
Bei dem Projekt wurde gefragt, welche Spuren Geschichte, gesellschaftlicher Wandel und Bearbeitung in einer Landschaft hinterlassen haben. Dazu wurden bereits vorhandene literarische Zeugen der Schwalenberger Umgebung wie Friedrich Spee von Langenfeldt ausgewählt und vorgestellt. Dazu kamen die Lesungen von Nora Bossong, Marion Poschmann und Levin Westermann. So begegneten sich vergangene und gegenwärtige Wahrnehmung von Landschaft. Das Ziel des Projektes, sich über die Wahrnehmung von Landschaft zu verständigen, wurde erreicht.
Förderung
Die Stiftung Standortsicherung stellte für die literarischen Veranstaltungen des Vereins Europäisches Laboratorium e.V. aus Schwalenberg eine Förderung in Höhe von 1.500 Euro zur Verfügung.
Quelle: Sachbericht des Vereins Europäisches Laboratorium e.V., Dr. Brigitte Labs-Ehlert