Die Stiftung Standortsicherung Kreis Lippe zählt 15 Jahre und ist längst den Kinderschuhen entwachsen. Das belegen 485 Projekte und 8,6 Millionen Euro Fördersumme, die die Stiftung gemeinsam mit ihren sieben Treuhandstiftungen und drei Stiftungsfonds in den letzten 15 Jahren in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur in Lippe investiert hat – ein weiterer Meilenstein der Stiftung, die pünktlich zum Jubiläum mit neuem Logo aufwartet und mit überarbeiteter Homepage gerüstet ist. Grund genug, einmal innezuhalten und mit Förderern, Projektpartnern sowie Wegbegleitern zu feiern. So hat die Stiftung zu gesunden und alkoholfreien Stiftungscocktails und Waffeln ins Kreishaus nach Detmold geladen, um gemeinsam die 15 Jahre Revue passieren zu lassen und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Im Jahr 1999 war die Idee entstanden, einen Teil des Verkaufserlöses der Anteile des Kreises Lippe an der Wesertal GmbH nachhaltig für die Region zu verwenden und eine Stiftung zur Förderung von Bildung, Wissenschaft und Kultur in Lippe zu gründen. Die Stiftung Standortsicherung Kreis Lippe wurde am 19. Juli 2001 unter breitem Konsens der lippischen Politik genehmigt. Dadurch entstand eine langfristige strukturelle Förderung des Standortes Lippe unter dem Motto „Wir Lipper gemeinsam ins 21. Jahrhundert“. Als Stiftungsratsmitglieder wurden Vertreter der politischen Fraktionen aus dem Kreistag bestimmt, die über die Fördergelder und Ausrichtung der Stiftungsarbeit beschließen sollten. Zudem wurde ein Kuratorium eingerichtet, indem seit Gründung wichtige Akteure aus der Wirtschaft dem Stiftungsrat beratend zur Seite stehen. Auf diese Weise konnte bereits frühzeitig der Netzwerkgedanke verwirklicht werden. Kuratoriumsvorsitzender seit Gründung ist Dr. Albert Hüser, bis 2014 Vorstandsvorsitzender der Lippischen Landes-Brandversicherung.
Mit Dr. A. Heinrike Heil kam im Januar 2002 eine promovierte Betriebswirtschaftlerin nach Lippe und übernahm die Geschäftsführung der Stiftung. Mit der Landratswahl 2015 und der Neuwahl von Dr. Axel Lehmann übernahm er auch den Vorsitz im Stiftungsrat der Stiftung Standortsicherung. „Heil baute die Infrastruktur der Stiftung auf, knüpfte Kontakte in die Region, nahm die Förderbedarfe in den drei Förderbereichen der Stiftung auf und entwickelte in Abstimmung mit den Stiftungsgremien zahlreiche Ideen zur gezielten und nachhaltigen Unterstützung und Stärkung der Region“, weiß Dr. Axel Lehmann. Durch das über die Jahre stetig wachsende Netzwerk und die darüber entstandenen Kontakte zu kommunalen Stellen, Wissenschaft und Wirtschaft, hat die Stiftung in ihren 15 Jahren Arbeit insgesamt 151 grundlegende, innovative, besondere und nachhaltige Projekte mit 7,2 Mio. Euro in der Region gefördert. Der Bereich Bildung wurde dabei mit 2 Mio. Euro mit 53 Projekten unterstützt. Noch mehr Geld floss mit 4,5 Mio. Euro in 34 Projekte in den Bereich Wissenschaft. Kultur ist nach den fünfzehn Jahren der kleinste Förderbereich mit einer Summe von rund 735 Tausend Euro, verfügt mit 64 aber über die größte Anzahl von Projekten.
„Die Stiftung Standortsicherung hat sich seit ihrer Gründung in viele Projekte, Konzepte, Gruppierungen und Institutionen der Region eingebracht, diese sogar mit gegründet oder initiiert“, bestätigt Dr. Lehmann. So konnte die Stiftung beispielsweise eine Stiftungsprofessur für Musik- und Filminformatik an der Hochschule für Musik einrichten, Stipendien des Studienfonds OWL gewähren, hat den Kompetenzkreis Stiftungen OWL mitbegründet und veranstaltet in diesem Rahmen wegweisende Stiftungstage. Außerdem hat sie das zdi-Zentrum Lippe.MINT mitbegründet, das den naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchs in der Region fördert. Weitere Förderbeispiele sind u.a. das „Haus der kleinen Forscher“ in den lippischen KiTas und Grundschulen, das Bildungsprojekt „Integrations.Coach“ sowie die Förderung der Zuhörkompetenz und der sprachlichen Bildung mit dem Projekt „Lippe Lauscht mit Lilo Lausch“ in den lippischen KiTas.
Ein weiterer Schwerpunkt in der Arbeit der Geschäftsführung ist die Generierung von Zustiftungen v.a. in Form von Treuhandstiftungen. „2003 wurde die erste treuhänderisch von der Stiftung Standortsicherung verwaltete Stiftung gegründet: die Dr. Karl Fischer-Stiftung“, informiert Dr. Lehmann. Im Jahr 2005 übernahm die Stiftung Standortsicherung die Verwaltung der Stiftung „Für Lippe“ und der Meyer-Sickendiek-Stiftung. 2006 folgte die Gründung der Stiftung der Hochschule für Musik Detmold. 2008 nahmen der Stiftungsfonds „Umweltstiftung Lippe“ und die Finke-Stiftung unter der Verwaltung der Stiftung Standortsicherung die Arbeit auf. In 2011 ging die Treuhandstiftung Ohne Fleiß kein Preis an den Start und im Jahr 2012 folgten die Helmut und Irmgard Grünberg Stiftung, die LIFT-Stiftung sowie 2015 die Martha-Enders-Stiftung. „Insgesamt verwalten wir ein Treuhandvermögen von rund 4,6 Mio. Euro“, weiß Dr. Heil. Spenden für die Treuhandstiftungen sind in den Jahren seit jeweiliger Gründung in Höhe von insgesamt rund 560 Tausend Euro eingegangen. Zustiftungen erfolgten in Höhe von 2,9 Mio. Euro. „Über die sieben Treuhandstiftungen und den Stiftungsfonds sind 334 Projekte mit rund 1,4 Mio. Euro gefördert worden“, fasst Dr. Heil zusammen.
Da Stiftungen auf den Erhalt des Vermögens zielen, ist im Hinblick auf die gegenwärtige Zinssituation das Thema Fundraising aktuell wie nie. „Derzeit geht es uns im Vergleich zu anderen Stiftungen gut. Damit wir weiterhin so gut aufgestellt sind und auch zukünftig gute und wichtige Projekte hier in Lippe unterstützen können, ist es wichtiger denn je, gute Partner und Unterstützer mit an Bord zu haben.“, zieht Dr. A. Heinrike Heil ihr Fazit. „Wenn auch Sie unterstützen möchten, selbst Projektideen haben oder interessante Projekte kennen, sprechen Sie uns an. Wir freuen uns auf ein gemeinsames Gespräch.“, ruft sie zum Stiftungsengagement auf.